Wirtschaft und Produktionskreisläufe der nahen Zukunft
Der natürliche Kreislauf: Was im Herbst verwelkt, wird von den Bodenlebewesen wieder zu Humus verwandelt, damit im nächsten Jahr wieder gesunde nährstoffreiche Früchte reifen können.

Inspiriert vom „cradle-to-cradle“-Prinzip wird – was früher als „Abfall“ galt – zum „Nährstoff“ für neue Produktionskreisläufe Warum wir Veränderung brauchen Unsere Konsumgesellschaft ist auf einem materialistischen neoliberalen Wirtschaftssystem aufgebaut, welches den Egoismus des Einzelnen braucht, um seinen „Wachstumszwang“ zu befriedigen.
Systembedingt kommt es zu immer mehr Zentralisierungen, welche die „Kleinunternehmen“ kaputt macht und immer mehr menschliche und natürliche Zusammenhänge zerstört. Dieses System frisst sich nun selbst und damit Mensch und Natur auf. Die Probleme verschlimmern sich täglich.
Hier ist eine Beschreibung des wachsenden Müllberges als Beispiel: Im globalen Durchschnitt “produziert” jeder Mensch 0,74 Kilogramm Müll pro Tag. Die Menge steigt mit zunehmendem Wohlstand. In Deutschland verbraucht man jede Stunde etwa 320.000 Einwegbecher für Kaffee.
2016 verursachten die Deutschen rund 700 Kilogramm Müll pro Kopf, davon 38 Kilogramm Plastikverpackungsabfälle pro Kopf. Bis 2015 wurden global mehr als 8,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll erzeugt. Davon wurden etwa 9 Prozent recycelt, 12 Prozent verbrannt und 79 Prozent deponiert oder in der Umwelt entsorgt!
All diese Abfälle verteilen sich nun zunehmend über unseren gesamten Planeten in Luft, Wasser, Erde und allen lebenden Organismen von Pflanzen, Tieren, bis in die Menschen. Die Gesamtmenge des Plastikmülls im Meer auf 86 Millionen Tonnen geschätzt. Davon sollen nur 0,5 Prozent auf der Meeresoberfläche treiben. 39 Prozent sollen sich bereits schwebend in der Wassersäule oder in den Tiefen der offenen Meeres befinden. 33,7 Prozent entfällt auf die Küsten und den Meeresboden und 26,8 Prozent sollen in Küstengewässern treiben. 38 Jährlich gelangen rund 10 Millionen Tonnen Müll ins Meer. Etwa 75 Prozent davon sind Kunststoff.
Jährlich verenden etwa 1.000.000 Seevögel und 135.000 Meeressäuger durch den Kontakt mit unserem Plastikmüll. Der Plastikmüll im Meer schadet mehr als 600 marinen Arten. Mindestens 15 Prozent aller Arten sind durch die Aufnahme von oder das Strangulieren in Plastikteilen gefährdet. Ein Eissturmvogel hat durchschnittlich 34 Plastikteile im Magen, die 0,31 Gramm wiegen.
Forscher haben 38 unterschiedliche Mineralwasser untersucht und in jedem Mineralwasser Mikroplastik-Partikel festgestellt. Zudem wurden auch menschliche Stuhlproben untersucht. Durchschnittlich wurden 20 Mikroplastik pro 10 Gramm Stuhl gefunden.
Quelle auch: https://www.careelite.de/plastik-muell-fakten/ . Die Liste der Müll-Dramen lässt sich derzeit noch sehr lange fortsetzen.
In einem neuen menschen- und naturverantwortlichen Gesellschaftssystem werden sehr reduziert nur noch Konsumgüter gekauft, die wirklich gebraucht werden. Diese werden so nachhaltig hergestellt, dass sie sehr lange halten, repariert werden können und alle Teile recycelbar sind.
Wir besinnen uns auf die Weisheit unserer Vorfahren und lernen schon als Kinder Lebensmittel und unsere Körperpflege- und Reinigungsprodukte aus natürlichen Inhaltsstoffen herzustellen. Verbrauchsgüter wie zum Beispiel Reinigungsmittel, Shampoos oder Körperpflegemittel und deren Verpackungen werden aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind verträglich für die Ökosysteme, in die sie gelangen.
Gebrauchsgüter wie zum Beispiel Autos, Waschmaschinen, Computer werden wieder langlebig und reparierbar aus sogenannten „technischen Nährstoffen“ hergestellt. Nach Ablauf ihrer Dienstzeit werden durch einen – vorher schon wohldurchdachten – Menschen und naturschonenden Recyclingprozess wieder neue Geräte hergestellt. Nahrungsmittel werden so weit wie möglich verpackungsfrei angeboten oder sind in mitzubringende Gefäße abfüllbar.
Alle unvermeidbaren Verpackungsmittel sind recycel-, wiederbefüll- oder kompostierbar. Die Produktion beruht allgemein auf dem im englischen Sprachraum so genannten „5R-Prinzip“:
1- R-efuse, 2. R-educe, 3. R-euse, 4. R-epurpose, 5. R-ecycle
Verzichte, Reduziere, Verwende wieder, Führe es einem neuen Zweck zu, Recycle