Weißt du wie Vitamin D dein Immunsystem reguliert?
Etwa 60 % aller Erwachsenen in Deutschland haben einen Vitamin D Mangel oder sind ungenügend damit versorgt. Bei Älteren liegt die Quote schätzungsweise höher. Was ist Vitamin D genau, was kann es und wie kannst du Vitamin D für dich nutzen?
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, zusammen mit den Vitaminen A, E und K. Ein anderer Name für die Gruppe der D-Vitamine lautet Cholecalciferole oder Calciole. Vitamin D wird mittlerweile auch als Hormon bezeichnet – da es vom Körper theoretisch eigenständig produziert werden kann. Dafür wird die UV-B-Strahlung der Sonne benötigt.
Dies sind wichtige Funktionen von Vitamin D im Körper
Vitamin D und das Immunsystem:
Im Kontext Immunsystem ist Vitamin D3 überaus relevant. Vitamin D hat viel Potenzial, vor allem über die Genregulation. Ein paar der Angriffspunkte von Vitamin D beim Immunsystem sind:
- Eine Förderung des angeborenen Immunsystems durch Aktivierung der Makrophagen (Fresszellen) und der Natürlichen Killerzellen
- Eine vermehrte Bildung von Antimikrobiellen Peptiden (AMP); diese helfen dabei, die Konzentration des Erregers gerade in der Anfangsphase klein zu halten
- Vitamin D stimuliert antientzündliche Botenstoffe und behindert proentzündliche Wege; eine Entzündung soll so gemindert werden
- Regulatorische T-Zellen werden gefördert, während andere Zellen des erworbenen Immunsystems eher in ihrer Aktivität gehemmt werden, beziehungsweise toleranter werden
Vitamin D führt also zu einer Stärkung des Immunsystems hinsichtlich der sofortigen Abwehr (Abtötung) und der Regulation der Immunantwort, sodass diese nicht überschießt und in einer Entzündung oder einem autoimmunen Prozess ausartet. Gleichzeitig vermindert Vitamin D die Aktivität des erworbenen Immunsystems.
Vitamin D und Knochen:
Vitamin D trägt gemeinsam mit Calcium, Magnesium und Bor zum Knochenhaushalt bei. Es kann hier die Einlagerung fördern. Lange war diese Funktion des Vitamins die einzig allgemein bekannte. Vitamin D wurde auf den Knochenhaushalt beschränkt. Noch heute lernt der klassische Medizinstudent hauptsächlich von dieser Funktion.
Vitamin D und Zellteilung:
Die Zellteilung ist für Zellen wichtig, um sicherzustellen, dass neue, gesunde Zellen entstehen und damit das Gewebe erhalten bleibt. Ein zu schneller Wachstums- und Teilungsprozess ist hierbei genauso problematisch wie ein zu langsamer. Teilen sich die Zellen vermehrt, sind die entstandenen Tochterzellen statistisch häufiger mutiert, da die Mutterzelle sich nicht die Zeit genommen hat, um die entstandene DNA zu prüfen. Vitamin D trägt zur Regulation der Zellteilung bei, es verhindert damit auch die zu starke Proliferation (=Zellteilung und -wachstum).
Wie erhält unser Körper Vitamin D:
Vitamin D ist ein besonderes Vitamin, denn im Gegensatz zu anderen Vitaminen kannst du Vitamin D selbst bilden. Die inaktive Vorstufe wird dafür mithilfe von Sonnenstrahlung (UV-B-Strahlung) in die aktive Stufe umgewandelt. Jedoch ist in unseren Breitengraden die Sonneneinstrahlung recht gering – selbst im Sommer.
In Lebensmitteln ist der Vitamin D Gehalt sehr begrenzt. Fisch, sowie Eier, Pilze und Leber enthalten geringe Mengen an Vitamin D. Der Hering kann hier noch am ehesten punkten. Auf die Aufnahme über die Nahrung kannst du also nicht unbedingt zählen.
Folglich ist es sehr ratsam Vitamin D (kontrolliert) in Form von Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen.
Beachte auch:
Für einen guten Vitamin D Stoffwechsel, der unter anderem für die Regulation des Immunsystems und der Zellteilung wichtig ist, benötigst du einen funktionierenden Vitamin D Rezeptor. Ist dieser gehemmt, kannst du ersatzweise mit Vitamin D bindenden Proteinen arbeiten und zusätzlich mit den Cofaktoren Magnesium, Calcium und Bor, sowie Vitamin A und K2 die Verwertung unterstützen.
Die Vitamin D Ratio:
Bei einem Problem mit dem Vitamin D Rezeptor ist der Wert von aktivem Vitamin D3 (1,25(OH)2) meist erhöht. Mit dem normalen Vitamin D Wert misst dein:e Arzt|Ärztin allerdings nur die direkte Vorstufe: inaktives 25(OH) Vitamin D.
Wird bei dir nur der inaktive 25(OH) Vitamin D Wert gemessen, kann kann dein:e Arzt|Ärztin nicht sagen, ob ein Vitamin D Mangel oder aber ein Vitamin D Rezeptor Mangel vorliegt.

Bei der Vitamin D Ratio werden beide Werte gemessen und anschließend ins Verhältnis gesetzt. Es wird das Verhältnis von aktivem 1,25(OH)2 Vitamin D3 zu inaktivem 25(OH) Vitamin D gemessen.
Wenn der Wert von aktivem Vitamin D3 beispielsweise erhöht, der von inaktivem Vitamin D normal bis niedrig ist, dann erhalten wir eine hohe Ratio von sagen wir mal 2-3. Optimal wäre eine Ratio von unter 1.